Silbermünzen - eine unterschätzte Anlage für Krisenzeiten?
Gibt es für dieses Szenario keine besseren und günstigeren Möglichkeiten? Macht es Sinn, teuer bezahltes Gold gegen Brot beim Bäcker oder gegen Obst beim Bauern einzutauschen? In den darauffolgenden Tagen beschäftigte ich mich dann mit einer sinnvollen und erschwinglichen Alternative, dem Silber. Ich kann mich noch recht gut an die alten 5 DM-Stücke, die „Heiermänner“ erinnern, die von 1951 bis 1974 geprägt wurden und aus 625er Silber waren. „Heiermänner“ deshalb, weil man früher den Seeleuten ein Teil ihrer „Heuer“ in Silbermünzen auszahlte. Hier habe ich noch einige Informationen zum Thema „Silber“ zusammengestellt: Wenn man die Entwicklung des Silberkurses in den vergangenen 10 Jahren betrachtet, war das Silber recht großen Schwankungen unterworfen.
Beim Höchststand im Jahr 2010 lag die Unze (31,1 Gramm) bei knapp € 33,- und bei ihrem Tiefststand Anfang 2020 bei etwa € 11,-. Nüchtern betrachtet lag die Veränderung in den vergangenen 10 Jahren jedoch bei nur 5,93 Prozent. Im Jahr 2017 betrug die Gesamt-Fördermenge rund 26.800 Tonnen, zu den Ländern mit den größten Fördermengen gehören u.a. Mexiko, Peru, China, Polen, Australien, Kanada, Russland und USA. Gemäß zahlreicher Studien aus dem In- und Ausland reichen die Silberressourcen nur noch knapp 30 Jahre, Studien aus den USA sprechen von etwas über 20 Jahren und dann wird es zu einer dramatischen Verknappung kommen. Erst nachdem ich mich intensiver mit dem Thema beschäftigt habe, wurde mir bewusst, welche immensen Mengen von der Industrie benötigt werden, denken wir hier nur an die Foto-, Elektro- und chemische Industrie.
Nach diesem kurzen Exkurs nun wieder zurück zum eigentlichen Thema: Gegen was kann ich im Krisenfall Brot und Lebensmittel eintauschen? Beispielsweise mit Silbermünzen, die immer noch in großer Anzahl und recht günstig erhältlich sind! Der schon mehrfach erwähnte „Heiermann“, der ein umgerechnetes Feingewicht von 7 Gramm Silber hat, ist auf den einschlägigen Internet-Plattformen oder beim Münzhändler zwischen € 4,- und € 6,- zu bekommen. Vom Preis-/ Leistungsverhältnis noch besser liegt man bei den € 10,- Silberstücken, die zwischen 2002 und 2010 aus 925er Silber geprägt wurden und ein Feingewicht von 16,65 Gramm, die man noch zwischen € 11,- und € 14,- erwerben kann.
Die später ausgegebenen Normalprägungen, die man zum Ausgabewert von € 10,- erwerben konnte, wurden nur noch aus einer Kupfer-Nickel-Legierung geprägt, also wenn, dann nur Stücke aus Silber kaufen! Ebenfalls gute Anlagemünzen zum kleinen Preis sind „Maria-Theresia-Thaler“, die in millionenfacher Auflage von der österreichischen Münze aus 833er Silber geprägt wurden und mit einem Feingewicht von ca. 23,39 Gramm zwischen € 16,- und € 20,- zu haben sind. Auch die zahlreichen Unzen-Stücke mit einem Feingewicht von 31,1 Gramm, die von den USA, Kanada, Mexiko, Österreich, Australien, China, Südafrika etc. geprägt werden und deren Normalprägungen zwischen € 23,- und € 30,- erhältlich sind.
Beim Erwerb von Silber ist noch darauf zu achten, dass bei Silbermünzen 7% und bei Silberbarren 19% Mehrwertsteuer enthalten sind. Zusammengefasst sind Silbermünzen auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich und vermitteln das Gefühl, dass man auch in Krisenzeiten über ein werthaltiges Tauschmittel verfügt. Abschließend möchte ich noch ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich bei meinen Ausführungen um keine Empfehlung oder gar Werbung für Silber handelt, denn, wie bei allen Anlagen, gibt es auch hier ein gewisses Risiko, sei es durch Kursschwankungen oder höhere Gewalt. Ich fasse lediglich meine Erkenntnisse und Erfahrungen zusammen, um dem geneigten Leser einen kleinen Einblick in dieses Thema zu vermitteln. Ob und wann eine Silberverknappung tatsächlich eintreffen wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt niemand sagen, aber ich habe einfach ein gutes Gefühl, wenn ich meinen „Heiermann“ in die Hand nehme.