Horizon Box, Fluch oder Segen?

Verfasst von: Marc Störmer
Seit der Markteinführung Ende 2013 ist die Horizon Box zum Liebling der Nutzer geworden. Ähnlich wie bei bekannten Handymarken möchte ein Jeder die als eierlegendewollmilchsau gepriesene Box in seinem Wohnzimmer bestaunen dürfen. Die Horizon Box vereint Internet, Telefon, Kabel- Fernsehen (natürlich auch in HD) und WLAN Router in einem Gerät. Vorraussetzung ist ein rückkanalfähiger Kabelanschluss mit einer Dreiloch- oder Vierloch- Multimediaanschlussdose mit mindestens einem freien Datenanschluss.

Um in den Genuss der Horizon Box zu kommen, müssen Sie über einen bezahlten Kabelanschluss verfügen. D.H.: Sie müssen die monatlichen Grundgebühren für den gebührenpflichtigen Kabelanschluss mittels Einzelnutzer- Vertrag persönlich an Ihren Kabelnetzbetreiber abführen, oder Sie zahlen die Grundgebühren für Ihren Kabelanschluss zusammen mit der Miete über Ihren Sammelnutzer- Anschluss. Im Zweifel fragen Sie einfach Ihren Vermieter oder bei der Hausverwaltung nach, ob sie bereits Kabelgebühren zahlen. Anders als die Nutzung eines Kabelmodems beinhaltet die Horizon Box in ihren Vertragsvarianten immer die Nutzung der Fernsehfunktion und z.B: erweiterte Programmangebote in HD Auflösung.

Wesentliche Unterschiede zu "Vorher"

Anfänglich, und damit ist das Zeitalter ab 2003 gemeint, startete die KDG (Kabel Deutschland GmbH) erstmalige Feldversuche in Berlin, einen breitbandigen Internetanschluss über das Kabelnetz anzubieten. Schnell folgten darauf weitere Städte und die rasante Ausbreitung von Kabel-Internet und schließlich auch Kabel-Telefonanschlüssen war nicht mehr zu bremsen. Lawinenartig breitete sich die Nachricht in Deutschland aus, dass es keine Bandbreitenprobleme mit Kabelmodems, selbst in abgelegensten Winkeln und Dörfern mehr gibt. Anfänglich wurden die Internetanschlüsse mittels einem Kabelmodem realisiert. Kam die Telefonie dazu, benötigte man bereits ein um den TAE-Anschluss erweitertes Modem.

Selbst ISDN- Anschlüsse schienen kein Problem darzustellen und wurden mittels einer Kombination von Kabelmodem und FRITZ!Box realisiert, bis schließlich die FRITZ!Box mit eingebautem Kabelmodem die Nutzung für den Endkunden einerseits, als auch die Installation für den Techniker andererseits wesentlich erleichterte. Wer zusätzlich WLAN nutzen wollte, bekam vom Netzbetreiber, anfänglich in der Regel kostenlos, einen WLAN-Router zu seinem Produkt dazu geliefert. Was kommen musste kam, so wurde schließlich Mitte 2013 auch das WLAN in die Kabelmodems integriert. So hatte man nun Internet, Telefon und WLAN in einem Gerät. 

Für ein bis zwei Telefonnummern ohne weitere interne Funktionen reichte das Kabelmodem vollkommen aus, für Nutzer von ISDN mit Funktionen wie Rufweiterleitung, Makeln und anderen ISDN Merkmalen wurde die FRITZ!Box zur Verfügung gestellt.  Kunden, die 3Play oder Tripleplay (Internet, Telefon und Kabelfernsehen) bestellt haben hieß dies zu Beginn der Story die Verwendung von einem Kabelmodem, einen WLAN-Router (optional), oder einer FRITZ!Box sowie einen Digital Receiver oder Digital Recorder. Also in der Regel mindestens 3 Geräte. Durch die Integration von WLAN in das Kabelmodem nur noch 2 Geräte und nun zu guter Letzt seit der Einführung der Horizon Box Ende 2013 werden alle Funktionen in einem Gerät angeboten.

Ausnahme: ISDN. Nach wie vor müssen ISDN Kunden für ihren Anschluss auch weiterhin eine FRITZ!Box nutzen. Alle Anderen Nutzer sparen sich nun eine Menge Kabelsalat und müssen nur noch eine Box Anschließen. Die Horizon Box.  Hat man erst einmal einen funktionierenden und gut eingestellten rückkanalfähigen Anschluss und dazu eine funktionierende Horizon Box erhalten, kann man sich als glücklicher Kunde schätzen und eine Vielfalt von digitalen Fernsehprogrammen auch in HD sowie Internet mit bis zu 150Mbit/s und Telefonie aus einem Gerät erfreuen. Durch die eingebauten 6 DVB-C Tuner lassen sich sogar 4 Programme gleichzeitig aufnehmen. 

Doch Vorsicht ist geboten

Neben den vielen Vorteilen sollte einem aber bewusst sein: Fällt die Box einmal aus, so fallen gleich alle Dienste gleichzeitig weg. Außerdem können über die Horizon Box auch Nutzerverhalten abgefragt werden, so z.B: wer welche Programme schaut und wie lange er sich dort aufhält und wo er sonst so herum zappt. Hier hat der Endverbraucher allerdings die Möglichkeit durch eine Grund-Einstellung der Box die Abfrage bzw. die Übermittlung und Verarbeitung der Nutzerdaten zu verbieten (zu deaktivieren). Die Ersteinrichtung der Box umfasst gut und gerne auch mal 2 Stunden, allerdings muss man hier nicht dabei sein, da sich die Box nach den ersten Einstellungen eigenständig zu Ende installiert. 

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Artikelsignatur: Marc Störmer | Autoren-Ressort: mstoermer.reporters.de
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